Wässern
Der richtigen Bewässerung kommt die wichtigste Bedeutung in der Rasenpflege zu und ist der Punkt den leider die meisten Rasenbesitzer falsch machen.
Sind die Tage heiß, muss gewässert werden und zwar am besten dann, wenn die Sonne nicht mehr oder noch nicht scheint. Der richtige Zeitpunkt ist daher abends. So kann das aufgebrachte Wasser über Nacht in den Boden einsickern, verdunstet nicht nutzlos und steht dem Rasen am nächsten Tag zur Verfügung. Auch morgens kann Wasser zugeführt werden, dann jedoch so früh als möglich und unbedingt bevor die Sonne zu heiß am Himmel steht.
Regner (ob Kreis-, Flächen-, oder Segmentregner) sind unerlässlich um eine ordentliche Versorgung des Rasens zu gewährleisten, Bewässerungssysteme, die unterirdisch verlegt sind, bieten viele Vorteile und können mit Zisternen gekoppelt eine ausgesprochen umweltfreundliche Möglichkeit der Wasserversorgung darstellen. Wer am Wasserhahn zapft, sollte unbedingt einen geeichten Wasserzähler seiner Gemeinde installieren lassen, da das hier entnommene Wasser nicht als Abwasser mitgerechnet wird, wodurch Kosten gespart werden können.
Wurzeln – und da bilden Gräserwurzeln keine Ausnahme – suchen sich immer den Weg zum Wasser. Gibt man einer Rasenfläche zu wenig Wasser, zieht dieses nur in die oberste Bodenschicht ein, was zur Folge hat, dass sich auch nur hier die Wurzeln der Pflanzen ausbilden und verbreiten werden. Dies ist jedoch der Bereich, der bei Hitze als erstes trocken fällt. Gräser beziehungsweise deren Wurzeln verbrennen dann innerhalb weniger Stunden, weshalb es nötig ist, die Rasenflächen lange und durchdringend zu wässern (zwei Stunden – kein Problem). Das Wasser zieht so auch in tiefere Schichten des Bodens und die Wurzeln folgen ihm dorthin. So können Trockenzeiten deutlich besser überstanden werden. In heißen Sommern kann ohne weiteres jeden zweiten/dritten Tag gewässert werden (in extremen Fällen auch täglich).
Junge, frisch angelegte Rasenflächen müssen mehrmals täglich bewässert werden, da die aufgegangene Saat stets feucht gehalten werden muss. Das gilt entsprechend auch für die Zeit nach dem Vertikutieren/einer Nachsaat.
Prinzipiell kann ein Rasen aber auch längere Zeit ohne Wasser auskommen (das gilt allerdings nur für Flächen, die mindestens ein Jahr alt sind und die vorher ordentlich und fachgerecht gepflegt wurden). Die Wurzeln wachsen dann weiter und immer tiefer zum Wasser, die oberirdischen Pflanzenteile stellen ihr Wachstum aber weitestgehend ein. Sobald sich die einzelnen Pflanzen verfärben muss unbedingt wieder Wasser hinzubegeben werden.
Unter Bäumen muss mehr/häufiger gewässert werden, da die Baumwurzeln einen Großteil des Wassers aufnehmen und es dem Rasen dann nicht mehr zur Verfügung steht. Schattige Flächen können mit weniger Wasser auskommen.