Gartenumgestaltung
Grünes Kleinod in Eltville-Erbach
Bestandsaufnahme und Kennenlernen
Nach der Übernahme des Hauses sollte 2016 der kleine Garten in Angriff genommen werden, dem bisher leider wenig Aufmerksamkeit zu Teil geworden war. Erschwerend kam hinzu, dass die umliegenden und das Gelände einrahmenden Grundstücke mit wenig Attraktivität aufwarten konnten und recht starken Einfluss auf den Garten hatten. Ein großer Walnussbaum hier, eine erschreckende Mauer dort, ein Gartenhaus auf der einen und ein Maschendrahtzaun auf der anderen Seite. Alles war deutlich wahrnehmbar und trübte den Blick in den eigenen Garten.
Für den ersten Abschnitt stand daher im Vordergrund, dem Garten eine Struktur zu geben und dafür die vorhandenen Bäumen, Sträucher und Stauden sowie die Wünsche von Familie Wagner/Gehring unter einen Hut zu bringen. Vorrangiges Ziel sollte sein, den Blick in den eigenen Garten zu lenken und ihn dort auch zu halten. Einiges, wie die Rodung eines Bambus, lag auf der Hand, anderes, wie das Bestehen lassen eines weiteren Bambus, musste erst noch erörtert werden. Letztendlich wurden einige Pflanzen gerodet oder umgesetzt und neu arrangiert. Die Beete wurden durch eine gestochene Kante strikt von der Rasenfläche getrennt, ein Band aus Gräsern führt zu einer kleinen Eibenhecke, die einer großen Pflanzfläche den notwendigen Rahmen gibt. Diese Fläche liegt der Terrasse gegenüber und zieht automatisch den Blick des Betrachters an, die Hecken sorgen für klare Struktur und Abgrenzung, erzeugen ein (kleines) Raumgefühl und verdecken die nachbarlichen Bauwerke zumindest ein klein wenig. Die Beete wurden mit einer stimmigen Mischung aus Stauden, Gräsern und Blumenzwiebeln in ein abwechslungsreiches Miteinander von krautigen Pflanzen und Gehölzen entwickelt, das durch Kletterpflanzen (verschiedene Clematis und Kletterhortensien zu dem bereits vorhandenem Efeu) abgerundet wurde.
Die Rasenfläche wurde mit recht geringem Aufwand überarbeitet (eine Neuanlage stand ebenfalls zur Diskussion...) und hat sich im Laufe der Jahre vor allem durch die unermüdliche und mehr und mehr fachkundige Pflege von Herrn Gehring prächtig entwickelt.
Wie es nach der ersten Umgestaltung weiterging
Nach Ideen von der Bauherren kamen im Laufe der Zeit auch einige Gestaltungselemente hinzu, die allesamt aus Cortenstahl, einem Metall mit rostiger Oberfläche/Patina, gefertigt wurden. Neben einem Pflanzkübel für einen Olivenbaum auf der Terrasse, kamen zwei Hochbeete hinzu, die in die Pflanzflächen eingefügt wurden. Ein acht Zentimeter breites Band im Boden ersetzt die ursprüngliche Rasenkante und grenzt die Flächen nun dauerhaft klar voneinander ab. Eine dezente Beleuchtung unter dem Gingko sorgt nach der Dämmerung für einen besonderen Charme und allerhand Töpfe mit Kräutern und Blüten reihen sich auf der Terrasse aneinander. Mittlerweile ist das Gräserband einer bunten Staudenmischung gewichen und hat Besuch einer Chinesischen Kräuselrmyrte erhalten (Lagerstroemia indica), der Nachbar hat seinen Walnussbaum gefällt und der verbliebene Bambus wurde durch Säulenobst ersetzt. Alles sehr stimmig und vermutlich noch lange nicht fertig....
Über die Bauherren
Familie Wagner/Gehring muss man als Gärtner einfach lieb haben. Bei unserem ersten Zusammentreffen war Ihnen das Thema Garten noch fremd, bei jedem weiteren Besuch in Erbach scheint der Daumen etwas grüner geworden zu sein und der Platz im Herzen für alles was da im Garten kreucht und fleucht wird zusehends größer. Mit bewundernswertem Engagement und wachsendem Sinn für das Erleben des Gartens (was vor allem auch mit der Wertschätzung des eigenen Grüns einhergeht), entwickeln sich sowohl der Gartenbesitzer als auch sein grünes Kleinod stetig weiter. Als Gärtner macht es uns großen Spaß, bei dieser Entwicklung dabei zu sein und den beiden beim Wachsen zuschauen zu dürfen.