Düngen
Eine Rasenanlage ist eine durch und durch künstliche Zusammensetzung von verschiedenen Pflanzen, die so in der Natur nicht vorkommt. Legt man das zugrunde, ist es auch nur logisch, dass eine Rasenfläche künstlich mit Nährstoffen versorgt werden muss und dabei jede einzelne Rasenpflanze eigene Ansprüche hat.
Bis die Saat nach dem Vertikutieren oder der Aussaat aufgeht, ernährt sich die Graspflanze aus ihrem Samen, erst nach der Keimphase nimmt sie Nährstoffe von Außen auf. Etwa zwei bis drei Wochen nach dem Vertikutieren/der Nachsaat sollte daher die erste Düngergabe erfolgen. Nicht direkt nach der Aussaat düngen, da sonst vor allem Unkräuter gestärkt werden – die frischen Rasenpflanzen können noch keine Nährstoffe aufnehmen.
Die Startdüngung soll dem Rasen die bestmöglichen Bedingungen liefern, um gut in die Vegetationsperiode starten zu können und erfolgt nach dem Vertikutieren. Es sollte hier ein spezieller Rasenlangzeitdünger verwendet werden, dessen Nährstoffzusammensetzung auf die Bedürfnisse des Rasens zugeschnitten ist (vor allem im Bereich der Spurenelemente). Die gängigen Rasendünger sind allesamt sogenannte NPK-Dünger.
Das N steht für Stickstoff, der das Wachstum des Rasens fördert und die Grünfärbung verbessert.
Das P steht für Phosphor und ist Energieträger. Gleichzeitig fördert es das Wurzelwachstum.
Das K steht für Kalium, stärkt die Belastbarkeit der Pflanzen und fördert die Resistenz der Rasenpflanze gegen Trockenheit, Kälte und Krankheiten.
Bei bestehenden Flächen wird eine erste Düngergabe im April/Mai (nach dem Vertikutieren) notwendig, eine weitere Düngergabe erfolgt im Juni/Juli.
Eine dritte Gabe sollte im August/September durchgeführt werden, wobei nun nicht mehr mit den wachstumsfördernden und ährstoffreichen Düngern gearbeitet wird, sondern spezielle Herbstdünger verwendet werden sollten, die viel Kalium enthalten.
Grundsätzlich ist man gut beraten, wenn man sich beim Kauf von Rasenpflegeprodukten für einen Hersteller entscheidet, ihm treu bleibt und sein Sortiment nach dessen Angaben verwendet. Zu empfehlen sind zum Beispiel Neudorff, Wolf, Oscorna aber auch viele andere.
Wer seinen Rasen mit dem geschnittenen Mähgut mulcht, kann die Düngergaben in der Menge und der Häufigkeit stark reduzieren.
Zum Ausbringen von Dünger sollte die ungeübte Hand unbedingt einen Streuwagen verwenden, der den Dünger gleichmäßig abgibt.
Bei Mangelerscheinungen, wie gelb verfärbte Blätter, muss mit gezielten Düngergaben gekontert werden. Hierfür sollte unter Umständen eine Bodenanalyse durchgeführt werden um festzustellen, welche Nährstoffe oder aber auch Spurenelemente zugeführt werden müssen. Eine solche Analyse ist ohnehin in einem Zeitraum von drei bis vier Jahren zu empfehlen und wird von Bodenlaboren durchgeführt. Um den pH-Wert zu überprüfen gibt es im Fachhandel entsprechende Tests, die leicht selbst durchgeführt werden können.